Die Deutsche Grammophon Gesellschaft (tatsächlich The Gramophone Co) übernahm Mitte 1903 den Konkurrent ,the International Zonophone Co.
Ihr Direktor, der Amerikaner F. W. Prescott gründete darauf eine neue Firma mit finanzieller Unterstützung von dem früheren Zonophone Vertreter in Frankreich,die Gebrüder Ullmann.Die Firma wurde getauft auf International Talking Machine Co m.b.H. und führte als Platten Marke Odeon nach dem Namen des bekannten Pariser Theater.
Auf der Frühjahrsmesse in Leipzig in März 1905 erschienen die ersten Odeon Platten, welche schon doppelseitig waren und einen Durchmesser hatten von 18¾ bzw. 27½ cm.
Prescott gelung es die meisten Vertreter der International Zonophone Co heranzuziehen für Odeon.Für Italien kam ein neuer Vertreter, die Societa Italiana di Fonotipia aus Milano. Diese Firma war in 1905 gegründet worden für den Handel in Schallplatten. Fonotipia hatte keinen eigenen technischen Betrieb und überließ Odeon die Aufnahmen und Produktion der Fonotipia Platten. Odeon hatte zugleich den Alleinverkauf dieser Platten in Deutschland.Fonotipia contrahierte die Sänger und bestimmte das Repertoire. Am 24-4 1906 wird in London die Fonotipia Ltd registriert. Daran sind beteiligt neben der Societa Italiana, der Verlag Ricordi, Covent Garden Londo, Scala Milano und der Bankier Baron Fr. d´Erlanger. Die neue Firma übernimmt die Societa Italiana.Fast gleichzeitig kauft d´Erlanger die Anteile Prescotts in der International Talking Machine Co m.b.H. und damit das Verfügungsrecht bei Odeon. Anfang 1908 bringt Fonotipia Ltd. eine neue billige Marke heraus mit dem Namen Jumbo nach dem riesigen Elefant  aus dem Londoner Zoo und im nächsten Jahre, Jumbola. Auch in 1908 werden die Odeon, Fonotipia und Jumbo Platten versehen von einer Erkennungsrille um Nachahmung zu verhindern. Diese Rille wird bis Ende 1912 bleiben. In 1910 wird  den Namen International Talking Machine Co m.b.H. umbenannt in International Talking Machine Co.m.b.H.Odeon-Werke. Eine andere Gesellschaft, die Carl Lindström A.G, Hersteller von Abspielgeräten beginnt in 1910 seine Aktivitäten zu erweitern nach
 der Verfertigung und Verkauf von Schallplatten durch die Ubernahme anderer Schallplattenproduzenten. BEKA ist die erste in der Reihe. Mitte 1911 kauft Lindström die Mehrheit der Anteile Fonotipia Ltd. Zu dem Konzern gehören dann die Marken Fonotipia, Odeon, Jumbo, Beka und die eigene Marke Parlophon. Auf den Odeon Platten wird den Namen der Hersteller International Talking Machine Co geändert in Odeon Werke. Ein Inserat in dem Phonografischen Zeitschrift aus dem Jahre 1912 ist hinzugefügt. (erstes Bild) Inzwischen ist neben dem ersten Odeon Bildzeichen eine andere Tempel Abbildung mit ein wenig eckiger Linien erschienen.Diese Abbildung wird bis Mitte der zwanziger Jahre im Gebrauch bleiben. Die Namen Jumbo und Jumbola werden nach 1913 nicht mehr benutzt,wenigstens in Deutschland.In England wird das Label bestehen bleiben bis 1919 und wird denn ersetzt von dem Venus Label. 

Leo van der Splinter

P.S.Hinzugefügt ist ein Scan einer Fonotipia Platte mit dem Odeon Bildzeichen. (unteres Bild) Eine Besonderheit. Nur einmal gesehen.





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