Phonographen und Walzen
der Phonograph wurde 1877 von Thoma Alva Edison erfunden. Er war es, der die Aufzeichnung von Schall und dessen Wiedergabe praktisch ermöglichte. Als Aufnahmemedium diente anfangs Zinnfolie. Sie wird auf eine Walze gespannt, die Walze dreht sich, durch den Trichter werden die Schallwellen eingefangen, die Membran setzt die Schwingung in eine Hin- und Herbewegung des Stichels um, der dann schließlich eine Spur in die Zinnfolie gräbt. Dabei wird die Walze seitlich verschoben, so daß eine Spiralspur entsteht. (wie ein Gewinde) Wird dann der Schneidstichel durch eine stumpfe Nadel ersetzt und diese wieder am Anfang der Aufzeichnungsspur gesetzt, wird beim Drehen der Walze der Schall wiedergegeben. Da hier eine "Berg- und Tal-Bahn" erzeugt wird, spricht man hier von Tiefenschrift |
So einfach
das aussieht, sehr viel Arbeit war nötig, das Ganze praktikabel
zu machen. Edison dachte zunächst nur an die Nutzung als Diktiergerät.
Fast alle Phonographen, die er entwickelte, hatten auch eine Aufnahme-Funktion. |
Links ist ein Saphir für die Wiedergabe eines Phonographen abgebildet. Deutlich ist die abgerundete Form des Saphirs zu sehen. Eine Nadel würde die Walze sofort zerstören. Ähnliche Abtastsysteme werden auch für Tiefenschrift-Schallplatten eingesetzt. (Siehe auch in der "Schellackplatten-Abteilung") |
So waren zwei konkurrierende Firmen entstanden:
Edisons National Phonograph Company
und die
Columbia Graphophone Company.
Ein entscheidender
Fortschritt war im Jahre 1903 die Möglichkeit, Walzen zu vervielfältigen.
Bis zu diesem Zeitpunkt mußte jede Walze einzeln aufgenommen
werden, oder mechanisch vervielfältigt werden, was jedoch einen
erheblichen Qualitätsverlust mit sich brachte. |
Die Goldguss-Walzen
werden mit einer Drehzahl von 120 U/min gespielt und haben eine
Spieldauer von 2 Minuten. |
Im Jahre 1909 wurde schließlich die 4-Minuten-Walze eingeführt. Sie hieß bei Edison "Amberol" und bestand in der letzten Entwicklungsstufe aus Zelluloid. Diese Walzen waren unzerbrechlich, was auch einen großen Fortschritt darstellte, da die Wachs-Walzen sehr empfindlich waren.. Häufig waren die Zelluloid-Walzen eingefärbt: bekannt sind die Edison "Blue Amberol" |
|
In
der Mitte ist eine "Blue Amberol", |
Wie sich eine Blue Amberol anhört: |
Meine Walzen-Sammlung:
Klein, aber kann ja noch werden
Nr |
Titel |
Interpret |
Marke |
Minuten |
17050 |
Lothringermarsch |
Orchestre d. Garde Républicaine Paris |
Edison-Goldguss |
2 |
15307 |
Ein Berliner Sonntagsvergnügen |
Gustav Schönwald |
Edison-Goldguss |
2 |
15467 |
Tiroler Holzhacker Buab'n Marsch |
Edison-Orchester |
Edison-Goldguss |
2 |
70 |
Fantasie aus "Der Freischütz" |
Edison-Concert-Kapelle |
Edison-Goldguss |
2 |
15157 |
Zapfenstreich und Gebet |
Edison-Orchester Berlin |
Edison-Goldguss |
2 |
15217 |
Der stumme Musikant |
Gustav Schönwald |
Edison-Goldguss |
2 |
12406 |
Glücklich ist, wer vergisst, Duett aus "Fledermaus" |
Adelheid Rubens und Paul Biegler |
Edison-Goldguss |
2 |
57 |
Ouverture zu "Wilhelm Tell" |
Edison Konzert-Kapelle |
Edison-Goldguss |
2 |
17675 |
La Matchiche |
Orchestre d. Garde Républicaine Paris |
Edison-Goldguss |
2 |
17239 |
Les Huguenots, Air du Page: Noble Seigneur |
Mme Mathieu |
Edison-Goldguss |
2 |
823 |
I'm the man |
Roberts |
Columbia |
2 |
23 |
Charles VI, Guerre aux Tyrans |
Paul Aumonier |
Pathé |
2 |
17184 |
Faust Sérénade |
Fernand Baer |
Edison-Goldguss |
2 |
6933 |
Adventures of John Willie |
A. Gilbert |
Edison Bell |
2 |
3360 |
Keep the home fires burning |
Dadmun |
Columbia |
4 |
2002 |
A woodland serenade |
Band |
Edison Amberol |
4 |
2525 |
Funiculi-Funicula |
Charles W. Harrison, Chorus |
Edison Amberol |
4 |
10494 |
As the years roll by |
Harry Trevor |
Edison Bell |
2 |
889 |
Over the waves (?) |
Band |
Edison |
2 |
9101 |
Un Quadrille à la Préfecture |
Dutreux des Concerts Parisiens |
Pathé |
2 |